Verborgen weit hinter der letzten Tür, tief im Schatten liegend der dort weilte, da das Licht des letzten Fensters die Türe nicht mehr zu erreichen vermochte, verbarg sich das Zimmer einer weiteren Schulerin, die das Dunkel scheinbar weitaus mehr schätzte als die Nähe zu anderen Wesen. Schon der Eingang und das leise wispernde Dunkel das sich über ihn legte, brachten die Meisten dazu sich dieser Türe besser nicht zu nähern, während sich dahinter ein kleiner Raum verbarg der von Licht geflutet wäre, wenn sich die Bewohnerin denn dazu durchringen könnte die schweren Vorhänge zu lüften. Doch diese waren stets geschlossen und verhüllten das große Fenster so gut, das sie den Raum in tiefe schwärze tauchten.
In der Mitte der vom Eingang aus linken Wand stand ein altes Doppelbett in viktorianischem Stil und im Licht hätte man auch gesehen wie wunderschön es gearbeitet war. Gemeinsam mit der eher alt wirkenden Bettwäsche, schien es geradezu einer anderen Zeit entsprungen zu sein. Daneben stand eine alte Kommode, scheinbar aus der Barockzeit die in hellem Licht einen zarten Pastellton aufwies. Darauf tummelten sich lediglich ein Buch, ein altes Foto mit zwei jungen Mädchen darauf dessen vergilbte Ränder auch unter dem schlichten dunkelhälzigen Rahmen nicht verborgen blieben, eine alte Kerze auf einem ebenso alten, bronzenen Kerzenhalter der wohl einst silber gewesen war und ein schlichter digitaler Wecker, der so gar nicht in das altertümliche Bild passen wollte. Der große Kleiderschrank gegenüber dem Fußende des Bettes an der von der Türe aus rechten Seite des Raumes mit den Spiegeln am größeren Teil seiner Türen wirkte, als hätte man ihm direkt dem Orient entrissen und die Wände erinnerten an die pergamentfarbenen Wände eines arabischen Gasthofes. Den Boden zierte ein alter Teppich der wohl aus Irland stammte, während eine kleine chinesische Lampe die weltlich chaotische Zusammenstellung abzurunden schien. Tatsächlich aber hielt sich alles in hellen pastelltönen die ein trozdem gutes Bild abgaben. Angenommen man würde den Raum mit Licht füllen.
An der rechten Seite der Türe schmiegte sich ein vollgestopftes Bücherregal in die Ecke, während ansonsten nurmehr ein Sessel an der rechten Seite des Fensters stand, welches beinahe die komplette Wand gegenüber der Türe einnahm.
Dies war das Zimmer in dem eine Schülerin namens Viola ihr Dasein an dieser Schule fristete, in der sie einsam und zugleich zufrieden sein konnte. Ein Zimmer das jedoch sehr oft sehr lange kein Tageslicht erhaschte...