Der Bahnhof

<<<<<< Das schwarze Brett (Kiara, Kazuya, Ayumé)

Glücklich darüber, dass Kazuya ihre Hand hielt, auch wenn es wahrscheinlich eher mehr aussah, als wär er ihr großer bruder, ging sie Richtung Bahnhof. Dort waren noch viel mehr Wesen, als am schwarzen Brett zuvor gewesen waren. Es roch nach den verschiedensten Sachen und es war ziemlich laut, von den an- und abfahrenden Zügen, der blechernen Stimme welche die Züge ankündigte und dann auch noch das schrille Pfeifen, wenn ein Zug abfuhr.
Die Zugfahrt war ziemlich langweilig verlaufen, sie hatten sich alle drei in ein Abteil gesetzt und Ayumé hatte am Fenster gesessen, und voll Vorfreude nach draußen gesehen. Als durch die Lautsprecher angekündigt wurde, dass der nächste Halt, die Haltestelle war, von wo aus man zum Zoo gehen konnte. Total aufgeregt, nahm sie wieder die Hand von Kazuya, dann sah sie kurz zu Kiara. "Los los, auf in den Zoo!" Und fröhlich tänzelnd sprang sie aus dem Zug hinaus und sah sich mit leuchtenden Augen um. Hier war zwar nicht eine ganz so große Halle wie zuvor, doch auch hier waren ziemlich viele Leute unterwegs.

Schon als Kiara am Bahnhof die ersten Menschen gesehen hatte, hatte sie die Kapuze aufgesetzt. Wie gewohnt ignorierte sie einfach die verwunderten und herabsehenden Blicke von manchen Menschen. Als der Zug am richtigen Bahnhof angekommen war, hüpfte Ayumé voller Freude mit Kazuya an der Hand raus und Kiara folgte den Beiden lächelnt. Draußen war noch mehr los als zuvor, und Kiara zog die Kapuze ein bisschen tiefer. Als es ihr zu viel wurde angestarrt zu werden, sah sie einige der glotzenden Personen missbilligend an und zeigte kurz ihre spitzen Eckzähne. Damit wurden die Blicke schon viel selterner und Kiaras Stimmung stieg wieder. Nun konnte sie sich endlich in Ruhe umsehen. Überall hingen große Tafeln mit aufgelisteten Zügen und fahrzeiten. Es war ganz schön verwirrend, wenn sie versuchte da irgenteinen Sinn herauszu finden und so ließ sie es. Immer wieder wurde sie wie jeder andere hier angerempelt und manchmal rutschte ihr die Kapuze fast runter. "Können wir uns bitte ein bisschen beeilen? Mir ist es hier einfach zu voll." Sie hatte keine Ahnung woher sie jetzt mussten und musste so auf die beiden Werwölfe warten.

Kazuya hatte sich außen hin gesetzt und sah sich immer wieder unauffällig im Wagon um. Seine Nase zeigte ihm das hier kein weiterer (wer)wolf war. Also entspannte er sich nach gewisser Zeit etwas und er sank in seinen Sitz. Er schnaufte und schloss nur für kurze Zeit die Augen. Noch bevor sie ankamen verspannte sich Kazuya wieder. Es war jemand eingestiegen, den er nicht einordnen konnte. Etwas, was ihm seine Haare zu berge stehen ließ. Während er versuchte heraus zu finden wo ES ist und voralledem WAS ES ist, bemerkte er nicht wie der Zug stehen blieb. Erst als Ayumé seine Hand ergriff zuckte er zusammen und stand auf. Das war für ihn so unvorher gesehen gekommen das er sich beinahe gewandelt hätte.
Er wurde aus dem Wagon gerissen und immer wiedfer stolperte er während er versuchte auf Ayumés höhe zukommen. Als sie endlich stehen blieb, wäre er beinahe in sie hinein gekracht. Nun hatte er wieder etwas Zeit sich umzusehen. "nehmen wir Bus oder Bahn?" Er war zwar noch nie hier gewesen aber die vielen Menschen die aus dem Bus stiegen und nach fremden Tieren rochen, zeigten ihn das man auch mit dem Bus da hin konnte.

Ayumé war fasziniert von den vielen Leuten, welche hier ihren eigenen Interessen nachgingen, sie kamen ihr vor wie geschäftige Ameisen, welche so viel Futter wie möglich in ihren Bau schleppen wollen. Doch dann hörte sie das leise Gequengel von Kiara und kurz danach die frage von Kazuya. "Mhm. Ich denke wir fahren mit dem Bus, hier in der Nähe dürfte sicherlich einer zum Tierpark fahren. Na los!" Damit lies sie die Hand von Kazuya los und sah sich etwas um. Als sie jedoch keine Bushaltestellen finden konnte - was ziemlich logisch war, weil sie im Bahnhof danach suchte - fragte sie die nächstbeste Person.
Es war eine etwas ältere Dame, welche ihr freundlich erklärte, wie man zu den Bushaltestellen kam und mit welchem Bus sie zum Tierprak kamen. Artig bedankte sie sich bei der Greisin und ging dann wieder zu kazyua und Kiara. "Los leute kommt mit!" Damit nahm sie diesmal beide an den Händen und schleifte sie raus zu den Bushaltestellen um dort nach dem Bus mit der Nummer 23 ausschau zu halten. Dieser fuhr gerade in die Haltestelle ein. "Los los! Das da ist unser Bus!" Damit zeigte sie kurz auf den Bus und sprintete dann los um den Bus noch rechtzeitig zu erreichen.

Ayu hatte kurz nach Kiaras anmerkung die nächstbeste Frau gefragt, und war kurz später wieder zurückgekommen. Dann hatte sie Kazu und Kiara einfach mitgezogen und war schließlich bei den Bushaltestellen angekommen. Anscheinend mussten sie in Bus 23, da Ayu dorthin rannte. Im Bus zog Kiara ihre Kapuze erstmal wieder tiefer, sie war fast runtergerutscht. "Weißt du auch wo wir aussteigen müssen? Ich denke mal der Bus hält nicht genau vor dem Zoo, sondern ein Stück entfernt." Kiara hielt durchgehend ihre Kapuze fest, er war nicht wenig gedrängel im Bus und wenn jemand ihre Ohren sah würde es wohl erstmal eine Panik geben. Sie schnupperte ein bisschen, hier waren sehr viele neue Gerüche. Alles mögliche, Parfüm war aber am deutlichsten zu riechen.

Kazuya sah Ayumé nur verstohlen nach und versuchte unter dem ganzen Lärm, die Stimmen Ayumés und der Frau heraus zu filtern. Er bekam seine Antwort nur in bruchteilen, so das er am Ende nichts davon verstand, was gesagt wurde. Sein Gesicht verdüsterte sich. Er wollte einfach wissen was die da vorne besprachen. Wieso mussten die MEnschen nur immer so laut sein? Es nervte ihn einfach ab.
Bald darauf bekam er seine Antwort und wurde dann mitgezogen. Wieder kam er ins straucheln und wieder wäre er beinahe hingefallen, beim versuch mit Ayumé auf gleiche höhe zu kommen.
Als sie endlich im Baus saßen setzte sich Kazuya hinter die beiden Frauen damit es so aussah als ob die beiden zusammen gehörten und er einfach nur hinter ihnen sitzen würde. Außerdem konnte er so, viel besser Angst oder nervösität bei den beiden riechen. Kiara schien die nervösität persöhnlich zu sein und Ayumé die Vorfreude. "wir werden schon irgendwie mitkriegen wo wir aussteigen müssen. Horch bei den anderen und versuch heraus zu finden wer von ihnen zum Zoo muss und bei denen steigen wir einfach mit aus." Kazuya hielt seine Stimme gedämpft und er kam etwas mit dem Oberkörper nach vorne um es flüstern zu können.

Die Finger von Ayumé krallten sich in den Sitz vor ihr. "Juhu in den Zoo! Normalerweise dürfte es nach dem haltestellennamen gesagt werden, so jedenfalls hat es die alte dame von zuvor gesagt, ich denke wir werden das schon irgendwie hinbekommen."
Der Busfahrer lies nun den Motor an und leicht ruckelnd setzte sich der Bus in bewegung. Das Mädchen drückte ihr Gesicht sofort gegen das Fenster und ihre Augen sogen die ganze Umgebung in sich auf. Sie konnte es kaum erwarten in den Zoo zu kommen, all die süßen Tiere, welche dort waren, so wie die Tiger, oder auch die Giraffen. es war einfach wunderbar. Sie drehte ihren Kopf so um, dass sie Kazuya sehen konnte, dann grinste sie breit und sah danach wieder aus dem fenster. //Ja Kazu ist auch noch mit dabei, es kann gar nicht besser sein!//
Als sie bemerkte, dass sich Kiara neben ihr wie ein Häufchen elend zusammengekauert hatte, legte Ayumé einen Arm um ihre Schulter. "Ach komm schon Kiara, das wird sicherlich lustig!" damit lächelte sie dem Wolfsmädchen aufmunternd zu und hoffte, dass sie sich etwas entspannen würde.

Kiara hatte den beiden Werwölfen bisher nur schweigend zugehört. Als Ayumé versuchte sie aufzumunern, das Kiara sie leicht schuldbewusst an. Ayu freute sich so auf den Zoo, und sie zog die ganze Stimmung runter. Ihr gelang ein leichtes lächeln. "Du hast recht."meinte sie dazu. Sie zog die Kapuze noch ein letztes mal tiefer, dann setzte sie sich gescheit hin und sah aus dem Fenster. Sie war noch nie an einem Ort gewesen wo so viele Menschen waren wie in einem Zoo. Kiara hatte eigentlich nur Angst davor, dass sie die neue Attraktion des Zoos werden könnte, wenn ihre Kapuze oder ihr Umhang im Gedränge verrutschte. Aber.. sie würde sowieso keiner fangen können. Also war diese Sorge wohl unbegründet. Trotzdem fühlte sich sich leicht unwohl, wenn sie daran dachte, dass die Tiere dort in Käfigen lebten. Aber sie bekamen zu fressen und augmerksamkeit, vielen gefiel das Leben bestimmt.

Kazuya ließ sich auf seinen Sitz zurück fallen und sah nach draußen. Zuerst waren es nur ein paar Häuser die sich alle mit kleinen Vorgärten schmückten. Hübsch, würden wohl die meisten Mädchen sagen wenn sie an den Rosenbüschen und den anderen lilablumen vorbei gingen. Für Kazuya war das alles nur eine Zeitverschwendung. Das eingraben von Bäumen und anderen Pflanzen machte mehr Spaß und benötigte mehr Kraft als so ein kleines Blümchen zu beschnuppern.
Kazuya musste zugeben das manche von diesen Blumen wie läufige Hündinnen rochen und dieser Geruch war nicht der schlimmste. Er fing an zu grinsen. Erste Haltestelle. Ganze 3 Personen stiegen ein. Ein Mann mittleren Alters, eine ältere Frau und ein Mädchen in Ayumés Alter. Sie tippte durch den Bus durch und kam letzenendlich bei Kazuya an. Er setzte sich gerade hin und gab ihr Platz sich zu setzen.
Vorsichtig streckte er seine Nase in ihre Richtung. Er tarnte es als Schuh zu binden. Sie roch gut. Fast wie eine Wölfin. Eine Werwölfin. Er sah ihr noch mal in die Augen. War sie ein Werwolf? Seine Augenbraue schob sich nach oben und ihre Blick trafen sich. Er wandte sich ab und richtete sich wieder auf. Sein Blick wanderte wieder nach draußen. Wolf?
"Wohin musst du?" Ihre Stimme ließ ihn zusammen zucken. Sie klang so weich und warm, fast wie Ayus. Jetzt traf es ihn. Er kannte sie. Er sah sie wieder an und ein lächeln bildetete sich auf ihre Gesicht.. "Lange nicht mehr gesehen, Har" sagte sie und nahm seine Hand in ihre. "Lass mich los, Jumaana." Er zog seine Hand aus ihrer und sah wieder aus dem Fenster. Sie hatte ihn damals ausgenutzt. Damals als sie noch Kinder waren. "Verschwinde, Jumaana." "Aww, was war noch mal der Spitzname den du mir damals gegeben hattest? Ah Ma-" weiter kam sie nicht denn schon war er aufgestannden, drückte sich an ihr vorbei und stellte sich neben Kiara in den Gang. "Ich werde schon hier aussteigen und dann zum Zoo laufen..." Murmelte er ehe er den Gang entlang ging und auf die nächste Haltestelle wartete. Sie kam und er stieg aus.

Zwar hörte Ayumé hiner sich ein paar Geräusche, dachte sich aber nichts weiter dabei, da die meisten Leute im Bus redeten, meist über total unwichtiges Zeug wie das wetter oder andere telefonierten sogar unterm fahren. So bekam sie erst mit, dass Kazuya aussteigen wollte, als der Bus schon anhielt und die Türen öffnete. Kazuya sprang hinaus und ayumé setzte gerade noch nach, ehe sich hinter ihr die Türen mit einem leisen zischen schlossen.
"was sollte denn nun die aktion?! Wir sind noch nicht mal ansatzweise am Zoo denke ich und hier werden wir auch nicht gerade weiterkommen!" Sie sah sich um, doch bis auf die Straße auf der nun ein paar Autos fuhren und einer Tankstelle ein paar hundert Meter weiter war bis auf ein paar Einfamilien und Reihenhäusern nichts zu sehen. "Na toll. Mitten in der Pampa. Und ich wollte doch nur in den Zoo..." grummelte sie wie ein kleines Kind und verschränkte die arme vor der Brust, blies die backen auf und machte ein beleidigtes gesicht.

Kiara hatte Kazuyas Gespräch belauscht und wunderte sich nicht, dass Ayumé ebenfalls aus dem Bus sprang. Da sie aber alleine nicht weiter wusste, kletterte sie auf die Lehnen der Sitze und rollte sich durch das gekippte Fenster. Sie passte so gerade durch, und kam dann hart auf der Straße auf. "Au." jammerte sie. Das vergaß sie aber schnell wieder, denn sie stand mitten auf der Straße und ihre Kapuze war runtergerutscht. Alle starrten sie entgeistert an. Mit wenigen Sätzen landete Kiara in der nächstes Hecke und suchte sich im Schatten einen Weg, und bald waren alle außer sichtweite, keiner kam ihr nach. Keuchend sah sich Kiara ihre Wunden an. Ihre Hüfte war bestimmt geprellt, und sie wurde auch schon leicht blau. Mehr war aber nicht passiert. Kiara seufzte und setzte ihre Kapuze wieder richtig auf. Dann ging sie an einer Stelle wo nur wenige Menschen waren wieder auf die Straße. Sie fing an zu schnuppern und schon bald konnte sie die Position der beiden Werwölfe bestimmen. Sie irrte durch einige Gassen und kroch durch Hecken, bis sie die Beiden endlich sehen konnte. Sie suchte sich einen Weg über die Straße und stand kurz später bei Kazuya und Ayumé, sagte aber nichts sondern hielt sich nur die schmerzende Hüfte. Aber das war allemal besser als alleine in dieser Stadt herumzu irren. Jumaana, anscheinend auch eine Werwölfin. Warum nur war Kazuya vor ihr geflohen? Er hatte wohl seine Gründe. Kiara sah ihn trotzdem fragend an. Es wurde für sie langsam gefährlich, da einige Leute ihre Ohren gesehen hatten. Sie hoffte nur, das diese es für einen Spaß hielten. Ein Mädchen konnte sich doch mal aus langeweile Wolfsohren aufsetzen. Sie wusste das das keiner glaubte, aber wenn sie sich das einredete, blieb sie wenigstens etwas ruhiger.

Kazuya war erst ein paar Schritte gegangen und hatte gerade seine Hände in die Taschen gedrückt als er von hinten angeschrien wurde. Er grollte. Sie war ihm gefolgt. Wieso? "Ich hab euch doch schon gesagt das wir uns beim Zoo treffen und ich jetzt allein sein will!" Er schoss herum und starrte sie an. Drohgebärde. Wölfisch und doch zu verstehen. "Verdammt! Kannst du niemals zuhören?! Hast du Kiara nicht gesehen? Sie war ein einziges Häufchen Elend und du lässt sie dort alleine! Hast du sie nicht mehr alle?!" Er wollte nicht so reagieren aber er war gerade so hoch gefahren das es nicht anders ging. Sein Puls schoß in die Höhe und er starrte sie noch ein kleines bischen an ehe er sich umdrehte und weg ging. "Komm. Dort ist der Bus lang gefahren..." murmelte er und ging los. Er hatte bemerkt das seine Zähne länger geworden waren und sein Haar sich langsam verfärbt hatte. Es hatte ihn wahrscheinlich so aufgeregt das seine Wandlung wie von selbst angefangen hatte. Da er es aber rechtzeitig bemerkte konnte er sie stoppen.
Vorsichtig witterte er nach Kiara und bekam sie bald in seine Nase. Anscheinend war es bei ihr auch so, denn sie war nun wieder bei ihnen. Kazuya sah sie aber nicht an oder redete mit ihr. Warum konnten sie ihn nicht in Ruhe lassen?

Total entgeistert sah sie Kazuya an. Tränen stiegen ihr in die Augen. //Was soll dass denn nun? Ich hab doch nichts mitgekriegt!// Sie drehte sich um und schrie Kazuya nun an ihr war es nun endgültig genug. Schnell war sie bei ihm, holte aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige. "Tut mir Leid dass ich dir auf die Nerven gehe! Ich hab dich nunmal nicht verstanden!" Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte los. Sie wusste nicht wo sie hinrennen sollte. Sie rannte einfach in die Richtung aus der der Bus gekommen war. Tränen rannen ihr über die Wangen und liesen ihr Blickfeld verschwimmen, aber es war ihr egal. Einmal stolperte sie und schürfte sich an Ellenbogen, Knien und händen die Haut auf und blutete auch leicht, aber auch das war ihr egal. Selbst als ihre Lunge schmerzte und ihre Seiten stachen rannte sie weiter und weinte. Sie wusste nicht woher sie diese Asdauer nahm einfach weiterzulaufen, aber sie wollte weg. Einfach weg von Kazuya.
Dann war sie wieder am Bahnhof angelangt. Schnell rannte sie hinein und suchte sofort die nächste Damentoilette auf. Schnell nahm sie eine Kabine, klappte den Deckel hinunter, setzte sich drauf und vergrub ihr gesicht weinend in ihren Händen.

Kiara hatte nichts gesagt, und das war auch gut so. Entgeistert starrte sie die beiden Werwölfe an. Die hatte echt schon wieder Gefühlswandlungen. Vor kurzem hatten sie sich noch gut verstanden, jetzt gingen sie wieder aufeinander los. Manchmal fragte sie sich echt, ob sie die Beiden nicht in Ruhe lassen sollte. Aber sonst hatte sie ja niemanden. Und wenn sich die Beiden vertrugen, war ja auch alles in Ordnung. Von Kazuyas Körpersprache aus wollte er keinen bei sich haben, aber Ayumé war losgestürmt und war schnell verschwunden. Kiara war noch von vorher k.o. und ging nur ein paar Schritte von Kazuya weg. Aber Ayumé konnte sie jetzt sowieso nicht mehr einholen, und hier bei den ganzen Menschen würde sie auch ihren Geruch nicht wiederfinden. Sie ging noch ein paar Schritte weiter und tat so, als würde sie ein Plakat lesen. Wenn Kazuya weitergehen würde, würde sie ihm in einigen Metern abstand folgen sodass er seine Ruhe hatte, und auch ansonsten würde sie ihm nachlaufen. Aber immer so, dass sie ihn nicht störte. Was anderes konnte sie im Moment schlecht tun. Sie hatte keine Ahnung wo sie waren und alleine würde sie nie zurückfinden, zumindest nicht in den nächsten Tagen. Und selbst wenn sie den Bahnhof erreichen würde, hatte sie immer noch keine Ahnung welchen Zug sie nehmen sollte. Aus dem Augenwinkel beobachtete sie Kazuya. Sie würde ihm einfach unauffällig folgen. Keiner würde wissen das sie zusammen gehörten, und da der Wind aus seiner Richtung kam würde er ihren Geruch auch nicht so mitbekommen.

Kazuya hatte erst gerade ein paar SChritte gemacht, als Ayumé wieder in sein Sichtfeld kam. Sie sah echt nicht gerade gut aus und schon war ein knall zu vernehmen. Ihn durchzog eine Welle von schmerz und schon sah er wie sie weg rannte. Ein roter Fleck bildette sich auf der Wange Kazuyas während dieser sich noch umdrehte und Ayumßé hinter her sah. War er diesmal etwas zu weit gegangen? Sie war ihm doch gefolgt obwohl er ihnen gesagt hatte das er alleine sein wollte. Alle beiden waren wohl keine guten Zuhörer. Nun fiel ihm Kiara auch wieder ein und er sah sie an. Sie hatte sich inzwischen wohl zu ihnen gesellt, auch wenn er es vorher hatte mitgekriegt, so war es ihm doch wohl wieder aus dem Kopf gefallen.
Kazuya blinzelte ein paar mal und sah noch wie Ayumé in der Menge verschwand. Die Menschen sahen ihn merkwürdig an aber gingen gleich weiter als er ihnen die kalte Schulter zeigte und seinen düstersten Blick aufsetzte, den er hatte. "Komm, Gehen wir zum Bahnhof. Alle Büsse müssen da ja irgendwann wieder ankommen..." knurrte er und schob seine Hände noch viel tiefer in seine Taschen. Mit langen SChritten schreitete er an Kiara vorbei und zeigte ihr durch eine einfache Geste das er sie damit gemeint hatte.

Ihr Schluchzen hallte leise von den Kabinenwänden zurück, doch es kümmerte sie nicht. Wahrscheinlich würden all die Frauen, welceh herein und heraus gingen sich nur kurz zu der Kabine umdrehen, aus der die Schluchzer kamen und dann einfach weitergehen und sich vielleicht noch kurze zeit gedanken darüber machen und es danach einfach wieder vergessen. Doch Ayumé dachte auch nicht daran so schnell wieder aufzuhören. All den Schmerz und die Wut, welcher sich ohne dass sie es gemerkt hatte in ihr aufgsteockt hatte, weinte sie nun hinaus. Nach schier ewigem Heulen, kamen dann keine Tränen mehr. Sie fühlte sich leer und ausgelaugt. Ihre Augen brannten ein wenig und ihre Wangen und Hände waren von den Tränen noch leicht nass. Schnell wische sie sich mit dem Ärmel über die Backen udn dann die Hände an der Hose ab. Dann öffnete sie die Tür, schniefte einmal und wusch sich dann das Gesicht mit eiskaltem Wasser. Im Spiegel sah sie nun ihr Gesicht.
Ihre Augen waren gerötet und ihre Haare waren leicht durcheinandergeraten. Ihre wangen glänzten immer noch ein bisschen, aber sonst war sie wie zuvor. Die Haare strich sie sich einigermasen wieder hin und wischte sich dann noch einmal über die Augen. Dann ging sie aus der Toilette heraus und wurde sofort wieder von der schieren Masse und Lautstärke der Menschen überrumpelt, welche hier herumwuselten wie Ameisen in einem Bau. Nun wollte sie nicht mehr in den Zoo. Kazuya hatte ihr so ordentlich alle Lust dazu vertrieben. Sie sah auf den Zugfahrplan. Der nächste Zug zurück zur Nightmare-School würde erst in einer Stunde kommen. "Man was soll ich nur die Stunde über tun?" fragte sie sich leise und setzte sich dann einfach auf die Bank am Bahngleis.

Kiara wartete noch ein bisschen, bis sie Kazuya hinterher ging. Immer wieder musste sie dabei Menschen ausweichen, die ohne auf anderen zu achten einfach durch das Gedränge liefen. Das sie immer wieder angerempelt wurde war ja nicht so schlimm, nur schmerzte jetzt ihre Seite wieder, mit der sie auf die Straße geprallt war. Kiara ignorierte es einfach und achtet darauf Kazuya hinterher zukommen. Nach einiger Zeit waren sie dann wieder beim Bahnhof, und sie stellte sich wieder neben den Werwolf. Aber auch eigentlich nur um nicht immer durch die Gegend geschubst zu werden, sie war ja nicht sonderlich groß. Und von Kazuya hielten alle etwas abstand. Kiara wusste das Ayumé auch hier war und auch wo sie in etwa war, aber sie blieb einfach da wo sie war. Das mussten die beiden Werwölfe untereinander regeln. Sie sah auf eine Art Anzeigeschild, und wunderte sich selbst ein bisschen, das sie wusste welchen Zug sie nehmen mussten. Ayumé wartete wohl auch darauf, wieder zur Nightmare-school zu kommen. Kiara ging ein paar Schritte zurück und lehnte sich gegen eine Säule. "Wenn ihr vorhabt noch hier zu bleiben, ich nehm den nächsten Zug zurück." murmelte sie so, das Kazuya sie noch verstehen konnte. Dort wo sie jetzt stand wurde sie ebenfalls nicht angerempelt, und so beobachtete sie mehr oder weniger interessiert die Menschen um sie herum.

Lange war der Werwolf gelaufen, bis er endlich wieder den Bahnhof sah. Es wunderte ihn warum sie nun schon wieder hier waren. War die Busfahrt nicht etwas länger gewesen? Mhm. Ah er hatte Jumaana vergessen. Sie hatte seine Fahrt ja gedanklich verlängert. Verdammte Wölfin. Verdammte Vergangenheit. Verdammte Gene. Verdammte Triebe. Ein fast unhörbares knurren entdrang ihm und die Menschen nahmen noch ein wenig mehr abstand. Nicht jeden Tag kam ihnen ein Junge entgegen, der eine solch düstere Austrahlung hatte und knurrte. Ihre Blicke ignorierte Kazuya. Er blieb stehen und schnaufte. "Mhm. Kommst du? Eine Reisegesellschaft sollte sich nicht trennen." ein leichtes lächeln legte sich auf seine Züge ehe er wieder weiter ging. Er steuerte die Bank an, auf der auch Ayumé saß. Wortlos setzte er sich dazu und sah in die Menge. Er musste sich erstmal seine Worte zusammen suchen. Würde er jetzt einfach das sagen was er wollte, so würde er sie innerlich zerbrechen und das war nicht seine Absicht. "Es ist nicht gut, wenn man sich von seinen Freunden trennt wenn man gerade in einer neuen Stadt ist." Heiser. Ja so könnte man seine jetzige Stimmlage gut beschreiben. Kratzig und leise.

Zuerst bemerkte Ayumé nicht, dass sich ihr Freund neben sie gesetzt ahtte, doch als eine leise Stimme sich erhob wurde sie auf ihren Banknachbarn aufmerksam. Bockig rutschte sie ein ordentliches Stück weg von ihm, stützte dann ihren Ellenbogen auf die Lehne und legte ihren Kopf so in ihre Handfläche, dass sie genau in die entgegengesetzte Richtung zu Kazuya sah. Nein reden wollte sie mit ihm nun wirklich nicht.
Ein paar Leute standen herum und hin und wieder sahen einige von ihnen auf ihre Armbanduhren in der stilen hoffnung, dass der Zug ein wenig früher kommen könnte oder dass sie zeit schneller verstreichen würde. Diesen Hoffnungen schloss sich Ayumé gleich mit an. Sie wollte wieder zurück in die Schule. Weg von all dem hier. Weg von Kazuya... Zwar wusste sie, dass sie sich damit selbst nur schemrzen bereitete, aber er tat ihr einfach zu oft weh und bemerkte es auch so gut wie nie. Sie war nun einmal nicht so stark und selbstbewusst wie er, konnte nicht so leichtfertig über dinge reden, über die er sich keine Gedanken machte.
Nun merkte sie, dass sie wieder angefangen hatte zu weinen und wischte sich schnell die Tränen aus dem Gesicht. Nein diesmal würde sie nicht wieder anfangen zu weinen, dafür blieb nachher noch genügend zeit. Nachher wenn sie alleine war.

Kiara seufzte. Eigentlich hatte sie ja vorgehabt einfach an der Säule auf den Zug zu warten, und jetzt lief sie Kazuya doch wieder hinterher. Sie hatte nicht gehört was Kazuya zu Ayumé gesagt hatte, jedenfalls drehte sie sich weg. Diesmal hatte der Werwolf zumindest nichts falsches gesagt, sonst wäre Ayumé wieder weggelaufen.
Kiara hatte sich einfach wieder ein Stück entfernt an eine Wand gelehnt. Die ganzen Menschen machten sie langsam ganz schön agressiv, aber eher aus Angst das jemand sehen könnte was sie wirklich war. Denn hier in der Menge würde ein Chaos ausbrechen. So sah sie jeden der ihr zu nah kam einfach abweisend an, mehr konnte sie nicht tun. Immer wieder blickte sie gedankenverloren auf die Schienen. Vielleicht hätte sie doch nicht mitkommen sollen, ihr war doch klar gewesen wie es in der Stadt sein würde. Wie gerne würde sie jetzt in ihrem Zimmer oder im Wald sein, wo nicht so viele Geräusche waren. Überall wurde durcheinander geredet. Schließlich lies sich Kiara einfach auf den Boden rutschen, es dauerte immer noch sehr lange bis der Zug kommen würde.

Kazuya beobachtete ihre Gesichtszüge. Er suchte nach etwas, was so aussah als ob sie ihm verzeihen würde aber er fand nichts. Nur Abweisungen. "Kiara? Bleib bitte bei Ayumé. Ich muss etwas erledigen." Damit stand er auf. "Wenn du mir nicht verzeihen kannst, werd ich beantragen das ich ein Einzelzimmer bekomme." Murmelte er leise bevor er ging. Kazuya drängelte sich durch die Menschen und nickte nur hin und wieder wenn er einen Werwolf erkannte. Werwölfe untereinander verstanden sich generell wenn sie aneinander vorbei liefen. Nur wenn sie wussten das sie einige Zeit bei einander bleiben würden, wurden sie Launisch und machten gleich klar wer unter wem stand. Wieso Kazuya noch nich Ayumé ihres Platzes verwiesen hatte, war ihm selbst unschlüssig.
Endlich hate er wieder etwas platz. Er atmete tief ein und aus und ging dann weiter. Sie verstand ihn nicht. Sie hielt sich nicht an seine Befehle und bitten schlug sie aus. Warum hielt er sich überhaupt noch bei ihr auf? Er grummelte etwas unverständliches und schnaufte dann. Er hatte sich nun entschlossen hier stehen zu bleiben und hier auf den Zug zu warten.

// was war denn nun wieder? Kann er nicht einfach einmal irgendetwas auf sich beruhen lassen? Erst wird er sofort stinksauer, nur weil ich aus dem bus ausgestiegen bin und nun das? Ich ...// Weiter wollte sie gar nicht denken. Mit einem seufzer unterbrach sie selbst ihren gedanken gang und starrte nun einfach die tauben an, welche jedes einzelne steinchen hier auf dem bahnhof umdrehten um etwas zu fressen zu finden. //Na? Ihr habt es schon gut... Ihr habt nicht solche Probleme mit denen ihr euch rumschlagen müsst. Aber ich werde ihm, denke ich, sowieso bald wieder verzeihen, weil.... ach ich kann ihm einfach nicht lange böse sein. Ja ich weis... er macht oft fehler, aber er entschuldigt sich auch dafür und was mache ich blöde kuh anstatt ihm sofort zu verzeihen? Ich bocke rum und ignorier ihn...// Nocheinmal seufzte sie, dann sah sie den Tauben nach, welche verschreckt davonflogen, als ein Zug in den Bahnhof eintraf. Sie sah auf, doch es war nciht der zug, den sie brauchten.

Kiara sah Kazuya nur hinterher und beobachtete dann Ayumé. Diese sah den Tauben zu, bis sie wegen einem ankommenden Zug wegflogen. Neben ihr landete jetzt auch eine Taube, aber im gegensatz zu allen anderen die Kiara bisher gesehen hatte war sie ganz schwarz. Sie hackte an einem Gitter in Boden rum und versuchte, an ein Stück brot darunter zu kommen. Kiara kniete sich hin und hob das Gitter hoch, dann nam sie den Rest des Brotes und lehnte sich wieder an die Wand, das Brot immer noch in der Hand. Leicht verwundert beobachtete sie jetzt die Taube, die sich auf ihren Arm niedergelassen hatte und anfing krümel zu picken. Bei Menschen hielten die Tiere immer etwas anstand, aber bei Wölfen war das anscheinend anders. //Als ob sie wüsste das ich ihr nichts tun werde...// "Du weißt das ich eine Halbwölfin bin und hast trotzdem keine Angst vor mir. Woran liegt das?" flüsterte sie. Die Taube sah Kiara kurz in die Augen, pickte dann aber weiter an dem Brot herum. //Sie versteht mich bestimmt gar nicht. Woher auch.// Es waren schon ein paar Züge da gewesen, und anscheinend war der nächste der, den sie nehmen musste. Kiara legte das Brot neben sich und setzte die Taube daneben, dann ging sie zu Ayumé an die Bank.

Immer wieder wechselte Kazuya seinen Platz. Er lief von einer Stelle zur anderen, streckte sich, gähnte oder starrte fremde Menschen an. Es war echt nervig und langweilig hier solange herum zu stehen. Endlich traf auch der Zug ein. Mit großen,langen Schritten trat er auf die Tür zu und stieg ein. Ohne jegliche Rücksicht ob seine Mitbewohner hinter her kommen würden. Sie wrden selbst wissen müssen ob sie sich zu ihm setzen würden oder einfach nur da stehen blieben. Egal was sie taten, Kazuya würde in der Nightmare School ankommen. Kiara tat ihm etwas leid, denn er hatte sie ohne jeglichen Grund da stehen lassen aber Ayumé hatte ihn so aufgewühlt das das alles nur schlimmer gemacht hätte.